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»Wir hier …« Ein Dorf, ein Werk
Gemeinsam mit einer Autorin des INK NOE setzten sich Volksschüler/innen mit ihrem Alltag, ihrer Umgebung auseinander. Aus Erzähl- und Schreibübungen entstehen eigene Geschichten der Kinder aus Gaubitsch, Kleinbaumgarten, Altenmarkt und Unterstinkenbrunn; und wer diesen Kindern schreibend, lesend oder schauspielend folgen mag, sei herzlich dazu eingeladen. Hier soll auf jeden Fall monatlich von einer spannenden Zusammenarbeit erzählt werden … bevor wir am 22. Juni um 17:00 Uhr in der »BühneAktiv« präsentieren, was entstand.
(Gefördert im Rahmen des Projekts Culture Connected des bmukk, KulturKontakte.)
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Sechs Jungs und vier Mädchen der vierten Klasse Volkssschule arbeiten gemeinsam mit der Autorin Dr.in Marlen Schachinger seit Beginn des zweiten Semesters an einem künstlerischen Projekt. Ausgehend von der Bitte verschiedenste Dinge mitzubringen, die für diese zehn Kinder typisch sind für ihren Landstrich, ihr Dorf, brachten die Kinder von ihren Spaziergängen oder Spielen einige Objekte mit: Steine, mit besonderer Färbung oder auffallender Formgebung, Landkarten, Pläne, die Wappen der Gemeinden brachten sie in Kopie aus den Gemeindeämtern mit. Wir begannen die Arbeit ausgehend vom Ich. Ein literarisches Selbstporträt, so lautete die Aufgabenstellung, und nach einem kurzen Gespräch über die Unterschiede zwischen einer abbildenden Photographie und einem sich selbst darstellenden und interpretierenden Porträt in der Bildenden Kunst machten sich die Kinder daran, für sich selbst ein Porträt zu entwerfen – zuerst assoziativ mit Farben, alsdann jedoch auch andere Ebenen einbindend, die Welt der Klänge, der visuellen Bilder, der Sprachräume, der Metaphern. Erstaunliche Gedichte entstanden hierbei:
Marcel:
Grün bin ich, süß wie Eis, manchmal messerscharf. Stark wie David, kleiner als ein Haus, größer als Fabian bin ich. Wie ein Stein in der Mauer eines Hauses bin ich. Morgen Früh werde ich ein Tiger sein, heute: ein Flugzeug, eine Rose, eine Tulpe. Nenn mich "Schatzilein", du Schöne, dann bin ich frei und fröhlich.
Ausgehend von diesem »Ich« und dem Nachsinnen über zahlreiche Ichs in Gemeinschaft, über die Ränder dieser Gemeinschaften, die Ein und Ausschlüsse, die solches bedingt, begannen wir uns mit dem »Wir« zu beschäftigen. Erstaunlich war die Bandbreite an Assoziationen, welche den Kindern einfiel.
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In der nächsten Einheit war David zu Gast. Ich hatte ihn mitzunehmen, da seine Mutter und ich während der nächsten Wochen im Ausland an der Universität lehren würden, sich keine von uns um David würde kümmern können. Hinzu kam, dass David nur tschechisch spricht. Die Kinder vereinbarten, sich gemeinsam die Betreuung Davids aufzuteilen. Jedes Kind schrieb nicht nur über seine Erfahrungen mit David, sondern reflektierte auch dessen Fortschritte in der deutschen Sprache. Nach zwei einhalb Wochen bei ihnen habe David fast alles perfekt verstanden, so die Kinder – sehe man, wie ein Mädchen hinzufügte, von einigen kleinen Fehlern ab. Es entstanden Geschichten zu ihren Erlebnissen mit David, zu Davids Familie, seinen Vorlieben (Fußball und Eiscreme) und Abneigungen (Spinat). Übrigens … David gehört zur Spezies der Bären, ist 5 Jahre alt und besucht den Kindergarten, am meisten freut er sich auf Schule samt Schularbeiten …
Die folgenden Einheiten verbrachten wir in den lyrischen Formen; Haiku, Rondell, Akrostichon, Lautmalerei- und Nonsensgedichte, Schnell-Gedichte sowie Diabolo-Gedichte entstanden. Hier ein paar Kostproben:
Stefanie: Der Mond schmeckt lecker nach Käse, in Brasilien schläft das Meer, das Himmelsblau singt dir: "Halleluja!" Ja. Nur: Halleluja!
Patricia: fremd viele Fremde viele coole Fremde viele schöne coole Fremde viele schöne coole fremde Leute viele bunte freudige Fremde viele bunte Fremde viele Fremde fremd
Jakob: Jakob, Stefan und Tobias springen in ein Limonaden Swimming-Pool wir trinken Limonade essen saure Marmelade nachher haben wir Bauchweh
Felix:
Rettungshubschrauber kreist über der Stadt herum landet am Dach.
Stefan: Anna malt Ananas Anna malt Anna Anna: „Schach matt!“ Ananas: „Na!“ Ananas am Dach Anna: „Ananas fall!“ Ananas matsch!
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Im Fabulatorium saß des Nachts der Ameisenbär am Bett …
Jakob: Gestern Nacht besuchte mich der Ameisenbär, nahm Platz an meinem Bett, schob die Pfoten unter seine schwarz-weißen Hosenträger, sah mich an und sagte: „Komm mit mir in den Misthaufen aus Gold. Dann können wir einander gegenseitig mit Diamanten aus Schaumstoff bewerfen!“ „Ich mache mit. Kann ich dich als Goldbären bezeichnen?“ „Nein!“ „Ich habe es lieber, wenn man mich als Diamantenbären bezeichnet.“ „Okay. Ich heiße übrigens Felix. Aber warum Diamantenbär?“ „Hast du schon einmal meine Taschen von innen gesehen?“ „Nein.“ „Na dann – tschüs …“ „Warte!“
Und von dort reisten wir weiter in die ›Übersetzung‹. So wurden aus den nachfolgenden Zeilen Petr Borkovecs, die aus seinem Gedicht »Doma« stammen
… Ztratit se věcem, ztratit věci.
Ztratit se krajině, ztratit krajinu.
Psát oči. …
folgende Klangvarianten in den Ohren der Kinder:
Jakob: Elefanten sind größer, elefanten-groß. Elefanten sind kräftiger, elefanten-kräftig Ist wahr.
oder bei Stefanie: … gehe nach Hause, gehe essen. Gehe ins Kinderzimmer, gehe hinaus. Freunde spielen …
Bei der Abschlussveranstaltung am 22. Juni wurden die anwesenden erwachsenen und kindlichen Gäste gebeten, zu diesem »Wir hier …« beizutragen. Viele kamen der Aufforderung nach und wagten sich gleichfalls ins Sprachspiel. Hier einige Kostproben:
GAUBITSCH (Akrostichon) Großmutter bin ich Auch und dazu noch Urgroßmutter geworden. Bäuerin ist mein Beruf. Immer in der Natur Tut gut. So ist das Leben am Land, Chaos und Ordnung Hält sich die Waage. (Maria Rohringer) GAUBITSCH (Akrostichon) Gaubitsch Anders als alles andere Urtümlich, trotzdem modern. Bereit für Neues, wenn dem Alten nichts geschieht. Im Hintergrund Fäden spinnend – produktiv, konstruktiv, manipulativ Treu, traditionell, trinkfreudig, tiefgründig Schonungslos(,) schwatzfreudig Chamäleonartig farbenverändernde Mitmenschen Hungrig nach Zukunft – positiv, gemeinschaftlich, direkt und offen. (Anonym)
Klangspiel: Übersetzung … Ztratit se věcem, ztratit věci.
Ztratit se krajině, ztratit krajinu.
Psát oči. … (Petr Borkovec: Doma)
Drah die Zwetschgen, drah die weg drah die Klana, drah di. Zuadraht hob’i. (Ludwig Krenn)
Auch an zwei Fortsetzungsgeschichten, zu der jede und jeder Schreibende einen Satz beitrug, entstanden …: An einem sonnigen Morgen im Juni fuhr ein bunt lackiertes Auto mit der Aufschrift »Zirkus Traumtanz« langsam die Dorfstraße entlang, hielt am Dorfplatz an, Tür um Tür öffnete sich und heraus kamen wunderschöne Tänzerinnen. Lustige Clowns, jeder Tag ist ein neuer Anfang, die Clowns verteilten bunten Folder – so bunt wie die Autos waren. Ein Elefant mit einer rosaroten Schleife. Sie gingen alle zu einem riesig großen Ameisenbären und aßen von der gelben Sonne. Als sie genug davon hatten, sangen sie ein paar Lieder in tschechischer Sprache. Alle Kinder wurden eingeladen mitzumachen. Dann tanzten alle gemeinsam lustige Tänze, auch die drei großen Elefanten waren dabei, einer hatte zwei Rüssel. Bald war es Nacht und sternenklar. Und dann kommen Träume: Der Wind weht über die Felder, es gibt viel Kuchen und bald Kaffee. Das Leben ist schön!
Wer sich die Veranstaltung im Gesamten ansehen möchte: Hier können Sie den filmischen Mitschnitt gegen einen Unkostenbeitrag von € 11,– beziehen. Bitte Name und Adresse nicht vergessen. |
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